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Die Geschichte des Meringer Multum in Parvo Papiertheaters (Teil 2)

Am 5. September 2014 war es so weit: das Multum in Parvo Opernhaus wurde mit der Premiere der Oper „Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart eröffnet.

Die Idee, damit zu werben, das „kleinste Opernhaus Deutschlands“ zu betreiben, schlug voll ein und lockte gleich zu Anfang sowohl die Presse aus der Region wie die Augsburger Allgemeine, die Friedberger Allgemeine, augsburg.tv und den Donaukurier als auch überregionale Medien wie die Süddeutsche Zeitung und das Bayerische Fernsehen nach Mering, um über dieses Ereignis zu berichten. Viele dieser Artikel sind übrigens in unserem Pressespiegel verlinkt. Erfreulicherweise brachte uns diese Berichterstattung bereits mit der Eröffnung einen relativ breiten Bekanntheitsgrad innerhalb ganz Bayerns, so dass wir nicht nur Gäste aus Mering und Augsburg, sondern auch aus München, Ingolstadt oder Landshut begrüßen konnten.

Einer der vielen Computerhintergründe für unsere Zauberflöten-Inszenierung.

Lichttechnisch arbeiteten wir beim Freischütz noch mit herkömmlichen Beleuchtungskörpern wie Scheinwerfern und Spots. Bei der Zauberflöte kam nun der nächste Schritt mit dem Einsatz eines Monitors, der an der Bühne fest montiert wurde. Bei jeder Aufführung werden auf diesem Bildschirm die Bühnenbild-Hintergründe und die programmierten Animationen eingeblendet. Natürlich waren wir sehr gespannt, wie das Publikum auf unsere Inszenierung reagieren würde. Wie würde es diese Verschmelzung von Altem (Anknüpfung an die alte Tradition des Papiertheaters) mit dem Neuen (Einsatz von moderner Technik) annehmen? War die Entscheidung richtig, die Figuren möglichst langsam zu bewegen, um vor allem eine Orientierung zu geben, welche der Personen gerade singt und ansonsten sich im hohen Maße auf die Wirkung der Bühnenräume zu konzentrieren?

Die drei Knaben sind in unserer Inszenierung immer nur auf dem Monitor zu sehen.

Wir waren sehr froh und erleichtert über das überwältigende Feedback der Zuschauer: Die Animationen funktionierten so gut, dass wir beispielsweise nach einer Aufführung gebeten wurden, die drei Knaben, die in einem Ballon schwebten, zu zeigen, was leider nicht möglich war, da sie nur virtuell existierten und ihr scheinbarer Flug vor dem Bühnenhintergrund auf einer optischen Täuschung beruhte. Unsere Inszenierung der Zauberflöte ist so gefragt, dass wir sie zeitweise sechs Mal pro Woche spielen. Insgesamt haben sie inzwischen mehrere tausend Zuschauer gesehen.

Auch der sonntägliche Brunch wurde sehr gut angenommen. Die Kombination aus Kunst und Essen funktionierte. Unsere anfängliche Sorge, die relative Enge des Zuschauer- und Bewirtungsraumes könnte ein Problem sein, war schnell verflogen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass durch das gemeinsame Thema „Oper“ die Hemmschwelle, mit fremden Leuten ins Gespräch zu kommen, sehr gering ist. Mit Freude stellten wir bei der täglichen Zeitungslektüre dann auch irgendwann fest, dass das, was sich in New York, London und Berlin unter dem Begriff „Communal Dining“ als neuer Trend entwickelte – weg vom einsamen Essen zu Hause, hin zum Essen in geselliger Runde – wir in Mering mittlerweile schon seit drei Jahren erfolgreich anboten. Wir hatten nun also zwei Opern im Repertoire - den Freischütz und die Zauberflöte. Das konnte uns natürlich nicht ruhen lassen, denn schließlich betrieben wir ja ein Opernhaus und dazu gehörte für uns selbstverständlich auch, dass wir unseren Gästen einen abwechslungsreichen Spielplan bieten wollten. Da es an den großen Opernhäusern so üblich ist, dass ein Bühnenbildner vier Produktionen pro Jahr stemmt, setzten wir uns zum Ziel, dies auch auf unserer kleinen Bühne zu bewerkstelligen. So galt das Prinzip: „Nach der Premiere ist vor der Premiere“ und es ging weiter mit der Vorbereitung der Kinderoper „Hänsel & Gretel“ von Engelbert Humperdinck, deren Premiere am 28. November 2014 stattfinden sollte.

Diese wunderbare Musik zu kürzen, war nicht einfach, da eigentlich so gut wie nichts als „streichenswert“ erschien. Der günstige Umstand kam hinzu, dass die Gesamtlänge der Oper lediglich 90 Minuten beträgt. Letztendlich sind es bei uns dann 67 Minuten geworden mit einem traumhaften Auftritt der 14 Englein und einem fulminanten Ende, bei dem das Hexenhaus (virtuell) in Flammen aufgeht. Nicht jeder unserer Gäste hat es geglaubt, dass die Bühne nicht wirklich brennt. Eine Dame ist kurz nach ihrem Besuch der Hänsel-&-Gretel- Aufführung gleich noch ein zweites Mal gekommen, um sich davon zu überzeugen, dass es wirklich nicht nötig ist, die Feuerwehr in Alarmbereitschaft zu versetzen. Im nächsten Teil geht es dann weiter mit den Ereignissen des Jahres 2015.

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